Ein Teddy mit einem grünen Band um den Hals:
Mit diesem Symbol-Kuscheltier macht ELISA Familiennachsorge auf den Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar 2022 aufmerksam. „Die grünen Bänder sind für lebensverkürzend erkrankte Kinder und ihre Angehörigen das, was für HIV-Kranke die rote Schleife am Welt-Aidstag ist: ein sichtbares Zeichen gesellschaftlicher Solidarität“, erläutert Nadine Dier, Geschäftsführerin von ELISA. „Öffentliche Anteilnahme und Aufmerksamkeit sind sehr wichtig für die betroffenen Familien. Denn neben einem extrem herausfordernden Alltag haben die Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind in ihrer Mitte haben, zusätzlich mit sozialer Isolation zu kämpfen. Das hat sich in der Pandemiesituation noch verschärft“, erklärt Iris Modl. „Zum Tag der Kinderhospizarbeit wollen wir ins Bewusstsein rufen, wie wichtig die Arbeit von Kinderhospizeinrichtungen und ihren speziell geschulten Mitarbeitenden für die betroffenen Familien ist.“
Solidarität zu zeigen ist am 10. Februar ganz einfach: mit einem grünen Band. „Wer am Tag der Kinderhospizarbeit ein grünes Bändchen trägt – an der Tasche, am Revers oder am Auto, der sagt betroffenen Familien dadurch: ‚Ihr seid nicht allein‘ – ein unendlich wertvolles Zeichen für alle, die ein solches Schicksal meistern müssen“, ergänzt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz (BVKH), die die deutschlandweite Teddy-Aktion ins Leben gerufen hat: Der Dachverband hat in den vergangenen Wochen Teddys an zahlreiche seiner Mitgliedseinrichtungen verschickt, darunter auch an ELISA Familiennachsorge.
Derzeit unterstützt ELISA Familiennachsorge 300 Familien mit einem Kind, das so schwer krank ist, dass es wohl nicht erwachsen werden wird. „Im vergangenen Jahr haben wir insgesamt 350 Familien in der Region 10 begleitet“, so Dier und Modl. Die beiden arbeiten seit mehreren Jahren bei ELISA Familiennachsorgen, habe unter anderem die Weiterbildung in „Pädiatrischer Palliative Care“ absolviert und planen die Einsätze der [ehrenamtlichen] Mitarbeitenden im Hospizdienst. Außerdem übernehmen sie die Erstberatung der betroffenen Familien. „Dabei klären wir, welche Art der Unterstützung jeweils passend ist“, erläutert Iris Modl. Manches Mal brauchen die Eltern Hilfe bei der Betreuung der gesunden Geschwister, manches Mal beschäftigen sich die Mitarbeiter des Hospizdienstes mit dem erkrankten Kind. Und wieder anderen Eltern hilft es am meisten, bei den Hospizmitarbeitern einfach einmal ein offenes Ohr für ihre Nöte und Sorgen zu finden. Oft gab es bereits vorher eine Anbindung an ELISA Familiennachsorge, eine Voraussetzung für die Begleitung ist dies jedoch nicht.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Kinderhospizdienstes von ELISA haben sich, wie alle Hauptamtlichen auch, allesamt durch umfangreiche Spezial-Schulungen intensiv auf die Begleitung von lebensverkürzend erkrankten Kindern und ihren Familien vorbereitet. „Immer wieder ergeben sich dabei für unsere Mitarbeitenden auch herausfordernde, schwierige Situationen – etwa, wenn ein krankes Kind verstirbt, das sie seit Jahren kennen“, so Dier. „Dann biete wir Gespräche und Begleitung an – und nicht zuletzt gibt es für unser Team auch die Möglichkeit, an Supervisionen teilzunehmen und sich im Team auszutauschen. Auch eine Abschiedsecke in den Räumlichkeiten in Neuburg soll Raum für Abschied geben. Jedes Mal, wenn ein Kind stirbt, zünden wir bei uns eine Kerze an- ein Ritual, das auch für uns sehr schön und wichtig ist. Denn auch wenn Sterben bei uns ganz natürlich dazugehört, alltäglich ist es bei Weitem nicht, da auch mit schwersten Erkrankungen heute oft viele Jahre Leben im Kreis der Familie möglich ist.“, so Dier.
Mit diesem Symbol-Bär ruft ELISA zur Solidarität mit den betroffenen Familien auf, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind in ihrer Mitte haben.