Zum 25-jährigen Jubiläum von ELISA Familiennachsorge blicken wir mit Dankbarkeit auf die Anfänge zurück – und auf die Menschen, die diese Geschichte geprägt haben. Eine dieser unvergesslichen Persönlichkeiten ist Renate Fabritius-Glaßner, die erste Geschäftsführerin von ELISA Familiennachsorge. Mit einer Vision, die von tiefem Mitgefühl für die betroffenen Familien getragen wurde, legte sie den Grundstein für eine Unterstützung, die heute für viele unersetzlich ist.
Die Vision, die Leben veränderte
Renate Fabritius-Glaßner begann ihre berufliche Reise als Sozialpädagogin in den Kliniken St. Elisabeth in Neuburg, wo sie zunächst für den Sozialdienst der Erwachsenen arbeitete. Doch bald wurde ihr bewusst, dass die Bedürfnisse von Kindern, besonders von schwer kranken und Frühgeborenen, viel zu oft übersehen wurden. „Es war eine Zeit, in der die Erwachsenenmedizin im Vordergrund stand, aber ich wusste, dass auch die Kinder Unterstützung brauchten, die weit über die medizinische Versorgung hinausging“, erzählt sie heute mit nachdenklichem Blick.
1995 kehrte Renate Fabritius-Glaßner nach ihrer Elternzeit zurück und baute den Sozialdienst in der Kinderklinik auf. In dieser Zeit begegnete sie den Schicksalen schwer kranker Kinder, die nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus oft ohne die notwendige Unterstützung entlassen wurden. Besonders die Frühgeborenen und chronisch kranken Kinder berührten sie tief: „Ich sah viele Familien, die nach der Entlassung völlig auf sich allein gestellt waren. Diese Erinnerung ließ mich nicht los.“
Die Gründung von ELISA Familiennachsorge – Eine Antwort auf ein dringendes Bedürfnis
Es war klar, dass eine Nachsorgeeinrichtung für diese Kinder notwendig war. Inspiriert vom „Bunten Kreis“ in Augsburg, besuchte Renate Fabritius-Glaßner diese Einrichtung und ließ sich von deren Konzept begeistern. „Ich wusste, auch wir brauchten hier in der Region 10 eine solche Unterstützung“, erinnert sie sich. Mit Hilfe von Dr. Florian Wild und weiteren Mitstreitern begannen sie, die Vision von ELISA Familiennachsorge zu formen.
Im Jahr 2000 war es dann so weit: Nach vielen Gesprächen und Planungen wurde ELISA Familiennachsorge gegründet und offiziell ins Vereinsregister eingetragen. „Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als wir wussten, dass ELISA Familiennachsorge nun wirklich existierte. Aber gleichzeitig waren wir uns bewusst, dass dies erst der Anfang war“, sagt Renate Fabritius-Glaßner.
Die ersten Schritte – Zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Die ersten Jahre waren von Herausforderungen und Unsicherheiten geprägt. „Alles war neu – die Finanzierung, die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen, die Frage, wie wir die Familien erreichen können. Doch wir wussten, dass wir etwas Entscheidendes tun mussten“, erinnert sich Renate Fabritius-Glaßner. Sie erzählt von den ersten betreuten Kindern, die meist Frühgeborene oder schwer erkrankte Neugeborene waren. Ihre Familien standen vor unvorstellbaren Ängsten.
Besonders prägend waren zwei Zwillingsfamilien, bei denen jeweils nur ein Kind überlebte. „Diese Schicksale berührten mich zutiefst. Sie waren der Grund, warum wir uns mit ganzem Herzen der Hilfe für diese Familien verschrieben haben“, sagt Renate Fabritius-Glaßner und lässt ihre Stimme dabei leiser werden.
Ein Blick zurück – Mehr als nur ein Job
Für Renate Fabritius-Glaßner war ihre Arbeit bei ELISA Familiennachsorge nie nur ein Job – es war eine Herzensangelegenheit. „Es gab Momente, da war ich erschöpft und wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Aber jedes Lächeln, jedes Dankeschön einer Familie zeigte mir, dass wir auf dem richtigen Weg waren“, blickt sie zurück. Sie betont, wie wichtig es war, dass das kleine Team von Anfang an zusammenhielt: „Wir hatten eine unglaubliche Energie, jeder wollte das Beste für die Familien tun. Es war nicht immer einfach, aber es war immer wichtig.“
Renate Fabritius-Glaßner war bis 2015 Geschäftsführerin von ELISA Familiennachsorge und hat die Organisation in dieser Zeit maßgeblich geprägt. Auch nach ihrem Abschied aus der Geschäftsführung blieb sie der Organisation stets verbunden. „ELISA Familiennachsorge ist ein Teil von mir. Die Begegnungen mit den Familien und die vielen bewegenden Momente sind mir immer noch sehr wichtig. Ich habe immer noch intensiven Kontakt zu Familien, die wir von Anfang an begleitet haben. Sie sind ein Teil meiner Geschichte.“
Der Weg, der uns heute begleitet
Heute ist ELISA Familiennachsorge eine unverzichtbare Stütze für Familien in der Region 10. „Ich bin unglaublich stolz, wie sich ELISA Familiennachsorge entwickelt hat“, sagt Renate Fabritius-Glaßner mit einem Lächeln, das Wärme und Stolz ausstrahlt. „Was damals begann, ist heute eine feste Institution, die vielen Familien in den dunkelsten Stunden beisteht. Es ist eine große Freude, zu sehen, wie unsere Vision weiterlebt und wächst.“
Renate Fabritius-Glaßner ist dankbar für all die Menschen, die sie auf diesem Weg begleitet haben, und für die vielen Momente, in denen ELISA Familiennachsorge Hoffnung und Unterstützung brachte. „Ich bin so froh, dass wir mit ELISA Familiennachsorge ein Zuhause für viele Familien schaffen konnten. Es ist eine Reise, die noch lange nicht zu Ende ist.“
Das 25-jährige Jubiläum von ELISA Familiennachsorge ist mehr als ein Rückblick – es ist ein Aufruf, weiterhin mit Herz und Hingabe an der Seite der Familien zu stehen. Renates Vision lebt weiter, und ELISA Familiennachsorge wird auch in Zukunft eine unverzichtbare Anlaufstelle für Familien mit schwerst-, chronisch- und krebskranken Kindern in der Region 10 sein.