Seit 2019 unterstützt der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst von ELISA Familien in der Region 10, indem er heilbar aber lebensbedrohlich erkrankte Kinder und Jugendliche begleitet. Erfahren Sie in diesem Interview mit Iris Modl, die den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst bei ELISA leitet, mehr über die wertvolle Arbeit der Ehrenamtlichen, die betroffenen Familien durch individuelle Betreuung und emotionale Unterstützung zur Seite stehen. Entdecken Sie, wie persönliche Erfahrungen und die Freude, anderen zu helfen, diese ehrenamtliche Tätigkeit prägen und bereichern.
Liebe Iris, was ist ein Ambulanter Kinder und Jugendhospizdienst und wie begleitet er Familien in der Region 10?
Unser Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst begleitet Kinder und junge Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung sowie ihre Familien ab der Diagnose und im weiteren Verlauf – im Leben, im Sterben und darüber hinaus. Im Gegensatz zur Hospizarbeit im Erwachsenbereich dreht es sich bei uns nicht vorrangig um die letzte Lebensphase, sondern in erster Linie um die persönliche Lebenszeit, die teilweise noch viele Jahre ab Diagnosestellung vor den Kindern liegt. Für die betroffenen Familien bedeutet dies eine maßgeschneiderte Unterstützung durch geschulte Ehrenamtliche, die auf ihre individuellen Bedürfnisse eingeht. Ein ehrenamtlicher Familienbegleiter besucht die Familien zu Hause oder in ihrem häuslichen Umfeld und unterstützt die erkrankten Kinder oder Jugendlichen sowie ihre Geschwister in altersgerechten Aktivitäten wie Spielen, Vorlesen, Spazierengehen oder einfach Dasein. Darüber hinaus steht der Ehrenamtliche den Familienmitgliedern als Ansprechpartner*in für ihre Fragen zur Verfügung. Die Begleitung durch den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst kann für die Familie eine wertvolle Entlastung und ein Geschenk in Form von Zeit und wirklichem Interesse darstellen.
Welche Unterstützung erfahren die Ehrenamtlichen des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst?
Als Koordinatorin fungiere ich als zentrale Schnittstelle zwischen den Familien und den ehrenamtlichen Familienbegleitern. Gemeinsam schaffen wir einen sicheren Rahmen, in dem sich eine vertrauensvolle Beziehung zwischen den Familien, den Ehrenamtlichen und dem gesamten Dienst entwickeln kann.
Regelmäßige Gruppentreffen für unsere Ehrenamtlichen finden statt, und zusätzlich wird zwei- bis viermal im Jahr eine Supervision angeboten. Ich stehe selbstverständlich auch außerhalb der regulären Treffen sowohl den Familien als auch den Ehrenamtlichen jederzeit unterstützend zur Verfügung.
Liebe Michaela, du bist als Ehrenamtliche beim Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst für ELISA tätig, wie kam es dazu, dass du in diesem Feld tätig sein wolltest?
Durch den frühen Verlust meiner Mutter habe ich erfahren müssen, wie einschneidend und prägend die Prozesse des Sterbens und des Verlustes sind. Daher weiß ich, wie wertvoll ein unterstützendes und aufbauendes Umfeld in solchen Zeiten ist.
Was spornt dich in dieser Arbeit an, in der es um die Begleitung von Kindern und jungen Menschen mit lebensverkürzenden Diagnosen geht, was macht dich glücklich oder stiftet dir Sinn?
Es liegt mir sehr am Herzen die gemeinsame Zeit der Familien so schön wie möglich zu gestalten. Ich möchte den Kindern, ob erkrankt oder nicht, unbeschwerte Momente ermöglichen und einfach eine schöne Zeit mit ihnen verbringen. Wenn ich dadurch auch noch eine kleine Entlastung für die Eltern sein kann oder sie im Alltag etwas unterstützen kann, dann ist das toll.